Halswirbelsäulen Syndrom (HWS Syndrom)
- 15 Aug 2023
- Sport-Physio-Offenburg
Symptome & Diagnose
Typische Beschwerden und Schmerzen beim Halswirbel Syndrom sind Nackenschmerzen. Häufig strahlen die Schmerzen auch in die Arme, Hände oder den Rücken aus. Auch Schwindel, Sehstörungen oder kribbelnde Hände können der HWS zugeschrieben werden. Weitere Symptome sind ein steifer Nacken, Schmerzen im Schulterbereich, Kopfschmerzen, meist Verspannungskopfschmerzen oder Schmerzen bei Bewegungen des Kopfes. Beim HWS Syndrom kann es unter Umständen zu Störungen der Nervenfunktion, mit entsprechender Symptomatik wie Taubheitsgefühlen oder gar Lähmungen z. B. in den Armen, kommen.
Die Medizin unterscheidet ein akutes HWS-Syndrom: Die Beschwerden entstehen plötzlich und halten einige Tage an. Ursache ist vornehmlich eine akute Verletzung durch Überbelastung der Halswirbelsäule (z. B. Schleudertrauma durch Unfall) und ein chronisches HWS-Syndrom: Die Symptome halten länger als drei Monate an; die Schmerzen lassen sich größtenteils nicht punktuell bestimmen.
Anatomie & Ursachen (Medizinische Grundlagen)
Die Halswirbelsäule (abgekürzt HWS) bezeichnet die Gesamtheit der Wirbel zwischen Kopf und Brustwirbelsäule bei Menschen und den anderen Wirbeltieren.
Der beweglichste Wirbelsäulenabschnitt beim Menschen ist die Halswirbelsäule. Die beiden, dem Schädel am nächsten liegenden, Wirbel nennen wir: Atlas („Nicker“) und Axis („Dreher“). Hintergrund ist ihre, vom üblichen Aufbau eines Wirbels, abweichende Bauform. Dieser obere Teil der Halswirbelsäule samt der Schädelbasis bildet die Kopfgelenke. Es folgen fünf weitere Halswirbel. Die Halswirbelsäule weist beim gesunden Menschen einen Bogen nach vorn auf. Dies wird physiologische Lordose bezeichnet.
Der Begriff Halswirbel Syndrom (HWS) oder Zervikalsyndrom (Cervicalsyndrom) ist eine recht allgemeine Bezeichnung für Beschwerden, die von der Halswirbelsäule (HWS) ausgehen und den Halswirbelsäulenbereich betreffen. Am häufigsten treten Nackenschmerzen auf.
Bestehen Schmerzen, die in den Arm ausstrahlen, wird dies als Brachialgie bezeichnet und zusammen mit den Nackenschmerzen als Cervicobrachialgie. Dazu können auch Gefühlsstörungen (Dysästhesien) in den Armen und Händen, oder motorische Ausfälle mit Kraftverlust einzelner Muskeln in Arm oder Hand zählen. Dies kann auf eine Reizung einer Nervenwurzel, eventuell auf einen Bandscheibenvorfall im Bereich der Halswirbelsäule, hindeuten.
Wenn das Zervikalsyndrom mit Kopfschmerzen und gegebenenfalls anderen Beschwerden im Kopfbereich verbunden ist, wird dies auch als zervikozephales Syndrom oder cervicocephales Syndrom (CCS) bezeichnet.
Die Ursachen für ein Zervikalsyndrom sind unterschiedlich, wenngleich die häufigste Ursache zumeist Störungen der gelenkigen Wirbelverbindungen im Bereich der Halswirbelsäule sind. Diese führen zu Verspannungen, Muskelverhärtungen und in der Folge zu anhaltenden Schmerzen mit eingeschränktem Bewegungsradius im Schulter- und Nackenbereich des Patienten.
Bandscheibenveränderungen (Protrusion oder Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule), ligamentäre Störungen: Funktionsstörungen von Haltebändern, Störungen der Wirbelgelenke, Knochenanbauten (Spondylophyten) an der Halswirbelsäule sind mögliche Ursachen.
Es gibt zudem angeborene Störungen wie Skoliosen oder Morbus Scheuermann, Missbildung der Wirbelkörper wie Keil- oder Blockwirbel. Ursachen für eine HWS können zudem entzündliche oder infektiöse Erkrankungen sowie Stoffwechselerkrankungen wie Osteoporose (Knochenschwund,
Rachitis) sein.
Wir empfehlen bei länger andauernden Beschwerden oder immer wieder Auftretenden Schmerzen unbedingt zum Besuch beim Experten (Orthopäde) um die genauen Ursachen zu diagnostizieren.
Hilfestellung & Übungen
Je nach Schweregrad der Bandscheibenveränderung, Schmerzgrad und Elastizität der Muskulatur
wird das HWS fast immer unterstützend durch eine gute Physiotherapie.
Ergänzende pflanzen-heilkundlichen Therapie mit Ätherischen Ölen (z. B. Eukalyptus, Rosmarin oder Kiefernadeln) wirken durchblutungsfördernd, indirekt entzündungshemmend und muskelentspannend.
Die physikalische Therapie empfiehlt Schulter-Arm-Wickel, heiße Bäder und Saunagänge.
Einige Patienten nutzen wärmendes Rotlicht, Ultraschall-Behandlungen, NSM (Neurostimulation = die Stimulation von Nerven mittels Stromimpulsen).
Auch Massagen tragen meist zur Schmerzlinderung bei.
Quellen & Studien